Homepage der Ev. Jugend Eder


Kinder-Musik-Freizeit der Ev. Jugend Eder

In der ersten Woche der Osterferien erlebten knapp 60 Kinder zwischen sieben und zwölf Jahren aus dem gesamte Kirchenkreis Eder eine erlebnisreiche Zeit. Gemeinsam mit den Jugendreferentinnen Johanna Böttner, Marieke Golde-Bohrmann, Nancy Hansen und Louisa Reichart sowie der Jahrespraktikantin Anna Bock und neun Ehrenamtlichen verbrachten sie vier Tage im Kreisjugendheim Wolfshausen. Unter dem Thema „Jona – geh nach Ninive“ studierten die Kinder ein Musical ein. Je nach Interesse und Begabungen wählten sich die Kinder in die Workshops Gesang, Tanz, Theater und Kulissenbau ein. Die Jungen und Mädchen übten mit viel Begeisterung Lieder mit Sologesang, Tanzchoreografien und Theaterszenen ein. Mit Pinsel und Farbe werkelten die Kulissenbauer: sie bemalten Holzwände mit Wellen, bastelten eine Fischflosse und stellten weitere Utensilien her.

Neben dem Einstudieren des Musicals war Zeit zum Sportmachen, Spielen, Toben, Malen und Basteln. Das Gelände bot reichlich Gelegenheit draußen aktiv zu sein. So wurde der angrenzende Wald erkundet und zum Klettern genutzt. Ob Basketball-, Tischkicker, Lauf- und Gruppenspiele, die Kinder waren viel in Bewegung. Bei einem Geländespiel galt es möglichst viele Edelsteine einzutauschen, ohne sie an Gegnergruppen zu verlieren, um das Lösungswort herauszufinden. Während einer Kreativeinheit bemalten die Kinder Gläser, worein sie Eichensetzlinge pflanzten, die sie zu Hause in den Boden umpflanzen. Außerdem verzierten sie Holz mit Brennstäben, bastelten ein Becher-Fang-Spiel, fertigten einen Fischanhänger und weitere Basteleien zum Thema an. Die Abende verbrachte die Gruppe am Lagerfeuer, worüber Popcorn zubereitet wurde, bei Nachtspielen, bei einer Discoparty, beim Werwolf spielen oder im Bau-Zimmer, wo mit Holzklötzen hohe Gebäude entstanden. Viel Spaß hatten alle bei einem Robin-Hood-Rollenspiel. Aller Teamer und Teamerinnen schlüpften in Rollen aus der bekannten Disney Verfilmung. In Kleingruppen mussten die Kinder herausfinden, was die verschiedenen Charaktere gebrauchen und woher sie es bekommen können, es mussten Aufgaben gelöst werden, damit der entführte König Richard befreit werden kann.

 

Am Ende der Freizeit fand im Bürgerhaus in Gemünden die Aufführung des Musicals statt. Die Kinder zeigten mit viel Enthusiasmus den Eltern und Geschwistern, was sie auf der Freizeit eingeübt haben. Der Auftritt wurde mit stehendem Applaus belohnt. Die Jugendreferentinnen dankten den engagierten Ehrenamtlichen für ihre Bereitschaft den Kindern eine wertvolle und großartige Zeit zu ermöglichen. Für alle war es eine sehr gelungene Freizeit und alle freuen sich schon auf nächstes Jahr, wenn es wieder heißt: die Ev. Jugend Eder fährt auf Kinder-Musik-Freizeit. 


Unter 4 Augen

Seelsorgeprojekt der Ev. Jugend Eder

Bereits im letzten Jahr entstand die Idee eines Angebots für Jugendliche, junge Erwachsene und Ehrenamtliche zum Thema Seelsorge.

Denn Teamende sind oft die Ersten, die bei Kummer und Nöten angesprochen werden. Das Seminar soll die Teilnehmenden unterstützen und Hilfestellung geben, sich selbst und Situationen einzuschätzen, ein Gegenüber begleiten und unterstützen zu können und eigene Grenzen zu erkennen. Egal ob für Gespräche im Ehrenamt, mit Freunden oder in anderen Kontexten.

An einem Infoabend mit Interessierten und bei den Vorbereitungen im Team war klar, welche Themen und Fragen aufgegriffen und mit Antworten gefüllt werden sollen: Was brauche ich zum Führen von Gesprächen? Wie kann ich anderen helfen? Was frage ich? Was sage ich? Wie kann ich für mich selbst sorgen? Was, wenn ich nicht mehr weiterweiß?

Im Januar konnte dann das erste Seminar „Unter 4 Augen“ starten. Zwölf Teilnehmer*innen aus dem gesamten Landkreis zwischen 16 und 30 Jahren haben teilgenommen. Aus Gemünden nahmen Steffen Brück, Jennifer Bock und Daniel Bock teil. Das Seminar war ein großartiges, gemeinsames Erlebnis für alle.

Das erste Treffen war ganztags und die Gruppe hat sich damit beschäftigt, was Seelsorge ist und wie eine Erste Hilfe für die Seele aussehen kann. Es ging vor allem um die eigene Rolle als Gesprächspartner*in, die eigenen Grenzen und Möglichkeiten und wie man für sich selbst die nötige Nähe und Distanz wahren kann und sich im Blick behält. Bei diesem ersten Treffen war Yannik Drüen vom Kriseninterventionsteam des DRK Bad Wildungen dabei, der gemeinsam mit Pfarrerin Kerstin Palisaar aus der Praxis erzählte.

An den folgenden zwei Abenden im Februar und März ging es unter anderem darum…

- Seelsorgerische Situationen zu erkennen und darauf zu reagieren

- Aktives Zuhören

- Gute Fragen für gute Gespräche

- Vorbereitung und Durchführung eines Gesprächs

- Beenden von Gesprächen

- Kennenlernen des Hilfesystems und Umgang mit Grenzfällen/

Erkrankungen

 

Dabei war es dem Team der Ev. Jugend Eder wichtig, miteinander zu lernen und ins Gespräch zu kommen und die Inhalte nicht frontal zu unterrichten. Die Inhalte wurden methodenreich und vielfältig vermittelt: in Kleingruppen und in der großen Gruppe, mit Anspielen, praktischen Übungen, mit Schlumpf Figuren und Bildkarten, Ausschnitten aus dem König der Löwen zum Aktiven Zuhören uvm.

Zum Abschluss des Seminars haben alle Teilnehmer*innen eine Teilnahmebescheinigung erhalten, mit der sie Z.B. auch ihre Jugendleitercard verlängern können.

Und einen Mutmacher*in - Schlüsselanhänger, als Dankeschön und Erinnerung, dass sie nicht nur selbst Mutmacher für andere sind und sein können, sondern auch sie selbst auf ihrem Weg nie allein sind. 


Juleica Wochenende

Im März konnte endlich wieder ein Juleicawochenende der Ev. Jugend Eder stattfinden. 30 Jugendliche aus dem gesamten Kirchenkreis Eder, die 5 Jugendreferent*innen und 3 Ehrenamtliche hatten eine großartige und erlebnisreiche Zeit im Knüllhouse Neukirchen.

Am Freitag konnten sich erst einmal alle untereinander kennen lernen und das Haus erkunden. Die Aufgabe: in Kleingruppen bekamen die Teilnehmer*innen per Zufall ein Märchen und ein Genre und hatten dann Zeit, dieses als Miniaufführung zu planen, üben und sich mit Kostümen zu versorgen. Nach Ablauf der Zeit wurden die Stücke vorgestellt und unter viel Gelächter und Freude erraten werden. Rapunzel als Komödie, Die Bremer Stadtmusikanten als Castingshow oder Schneewittchen als Gruselfilm.

Am nächsten Tag wurden die Themen dann ernster, sind aber in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen nicht weg zu denken und wichtig. Am Vormittag wurden die Teilnehmer*innen aufgeteilt, um sich in zwei Gruppen mit dem Thema Kindeswohl zu beschäftigen. Was brauchen Kinder/ Jugendliche, um gut und sicher aufzuwachsen? Wie geht man damit um, wenn man z. B. eine Vernachlässigung wahrnimmt? An wen kann ich mich wenden und welche Regeln sind einzuhalten? Wo bekomme ich Hilfe? Dazu gab es viele Zahlen, Informationen und Zeit für Gespräche.

Nach der Mittagspause war Zeit zum Bewegen und frische Luft schnappen. In einem Sonne- Schneeregenmix wurde gerannt, gesprungen und gelacht.

Im Anschluss wurde wieder in Gruppen eingeteilt, die nach einem kurzen Input zum Paragrafendschungel und einer Begriffsklärung zu Rechtsfähigkeit, Straf- und Vertragsmündigkeit etc. in 3 Stationen viel zu den Themen Haftung und Versicherung, Jugendschutzgesetz und Aufsichtspflicht lernen konnten. Dabei ging es zum einen um die Pflichten, die sie als Jugendleiter*innen haben, aber auch um Ihre Rechte und was Ihnen zusteht. Sie sind jetzt gut gewappnet, um in Zukunft gut vorbereitet die Aufsicht- und Verantwortung über Jüngere zu übernehmen.

Am Abend wurde dann das Wissen von diesem Wochenende und der vorherigen Start-up Abende (Kompetenztraining für Ehrenamtliche in den Regionen) getestet und die Teilnehmer*innen in Teams mit kleinen Aufgaben herausgefordert. So mussten sie z.B. drei Grundbedürfnisse aus der Bedürfnispyramide erklären, oder die drei gängigen Erziehungsstile beschreiben. In einer anderen Kategorie galt es eine Gruppe Jungscharkinder- dargestellt von den Teamer*innen- zu bändigen oder eine Mutter anzurufen und ihr zu erklären, dass Ihr Sohn sich auf der Kinderfreizeit geprügelt hat. Dabei wurde gegrübelt, gelacht und geschwitzt. Am Ende haben natürlich alle die große Prüfung bestanden!

Am Sonntag gab es noch eine Einheit als Einstieg in das Thema Entwicklung und Verhalten von Kindern und Jugendlichen. Anhand von vielen kleinen Stationen konnten die Jugendlichen sich selbst besser kennen lernen und auf ihre eigene Entwicklung, ihre Sorgen und Ängste, Stärken und Talente sehen. Es gab z.B. kleine Geschenke, die Aufgabe, sich selbst einen Brief zu schreiben oder über Themen wie Freundschaft oder eigene Möglichkeiten auszutauschen. Eine spannende Reise zu sich selbst.

Außerdem blieb noch Zeit über anstehende Freizeiten und Beteiligungsmöglichkeiten in der Ev. Jugend Eder zu informieren. Und dafür, zu erklären, wie man im Anschluss an die Freizeit die JuLeiCa (Jugendleiter*innenCard) beantragen kann. Ab 16 Jahren und mit einem 1. Hilfe Kurs erhalten alle auf Antrag diese Karte, mit der sie nachweisen können, dass sie nach bundeseinheitlichen Standarts Jugendleiter*innen sind und ihnen damit z. B. auch verschiedene Vergünstigungen zustehen. Und sie können ihr erworbenes Wissen nachweisen und belegen, auch in anderen Jugendverbänden oder nach einem Umzug.

Alle haben das Wochen-ende sehr genossen und es sind viele neue Kontakte entstanden.                                    Bild und Text: Johanna Mielert